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DIE FAHRZEUGE
Florett RS Bj. 78
Florett Super 5(TS) ab Bj.´65
K50 Bj.´54
DIE FIRMENGESCHICHTE

Kreidler

Die Geschichte der Kreidler Werke hat eine Vorgeschichte.
Wir schreiben das Jahr 1888. In Berlin kauft der junge Schwabe Anton Kreidler
eine handbetriebene Drahtumspinnmaschine und stellte sie zu Hause bei der
Mutter in Stuttgart im Gastzimmer auf. 1889 gründet er die "Stuttgarter
Telegraphen-und Kabelfabrik A. Kreidler". Firmensitz ist ein Raum in der
Christophstraße, der Platz bietet für vier selbstkonstruierte Maschinen,
angetrieben von einem 2 PS Gasmotor. Nur ein Jahr danach fordert das
Firmenwachstum größere Räume, die in der Furtbachstraße gefunden werden. Doch
auch hier wird alles rasch zu eng.
1892 baut er deshalb in der Kasernenstraße 56 ein großes Fabrik-und
Wohngebäude. 12.-spulige Verseilmaschinen, 4.-spulige Litzenverseilmaschinen,
eine Anzahl Bandwickel- und Klöppelmaschinen sowie Umspinnmaschinen für
Baumwolle, Seide und Kammgarn gehören zu dem für die damaligen Verhältnisse
schon sehr umfangreichen Maschinenpark. Gefertigt werden Drähte mit höchster
Genauigkeit bis zur dünnsten Abmessung von 0,05mm. Ein Sonderprodukt ist der
mit Seide umsponnene Constantandraht von 0,025mm, dünner als ein Frauenhaar.
Höhepunkt in der Entwicklung des jungen Unternehmens ist die Teilnahme an der
Stuttgarter Ausstellung für Elektrotechnik und Kunstgewerbe im Jahr 1896.

1903: Gründung  Kreidler´s Metallwerk Anton Kreidler, Firmensitz: Stuttgart,
          Mörikestraße 69. Erstes Produkt: Kupferfeindraht, kleinster Durchmesser 0,2mm
1904: Fertigungsbeginn Kupferfreileitungsseile und Kupferdrähte.

1905: Geländeerwerb in Zuffenhausen.

1906: April Baubeginn, am 16.10 Inbetriebnahme Werk Zuffenhausen, später Werk 1

1907: Die erste Krupp-Stangenpresse wird aufgestellt/ Fertigungsbeginn Messingstangen

1908: Fertigungsbeginn Kupferblech, Produktion läuft bis 1914/15

1910: Fertigungsbeginn Messingdrähte und Messingstangen / Errichtung Gebäude späteres    
          Labor

1911: Fertigungsbeginn Freileitungsseile aus Reinaluminium / Errichtung Gießereigebäude 

1914: der erste Weltkrieg zwingt zur Umstellung auf Ersatzstoffe, auf Eisen und Zink

1915: Einrichtung Kantine und Bau Eingangsmagazin, Anbau und Aufstockung der Räume
          für spätere Lehrwerkstatt.
1919: Umwandlung in Familien GmbH und Umbenennung in Kreidler´s Metall-u.    
          Drahtwerke GmbH / Carl wird Geschäftsführer
1920: Grundstückserweiterung / Erstellung Presswerkbau

1923: Das spätere Verwaltungsgebäude entsteht. Bezug 1925

1924: Dipl.-Ing. Alfred Kreidler, Sohn des Firmengründers, tritt in das Unternehmen
          ein.
1925: Einrichtung des Chemischen und Mechanisches Labor / Dr. Wörmer wird technischer
          Leiter
1926: Fertigungsbeginn Messingblech, Produktion wird 1929/30 unterbrochen.

1927: Bau Elektrogießerei.

1928: Festverantstaltung anläßlich des 25jahrigen Firmenjubiläums

1930: Fertigungsbeginn Stangen und Profile aus Kupfer, Aluminium und
          Aluminiunlegierungen sowie Drähte aus Aluminium und Aluminiumlegierungen
1933: Entwicklung eigener Aluminiumlegierung ( Spanal).

1934: Siegelberg- Anwesen wird gepachtet, Aluminiumfertigung dorthin verlegt /
          Einrichtung einer Unterstützungskasse, die spätere  Kreidler-Hilfe.
1935: Fertigungsbeginn Aluminium-Stahlseile /35/36) / Neubau Teilepresserei,
          Werkzeugbau, Schlosserei, Betriebsmagazin, Luft- und Sonnenbad /
          Grundstückserwerb in Kornwestheim für das Werk 3.
1936: Entwicklung einer Zinklegierung, Produktion läuft bis 1945 / Bau
          Betriebsmagazin und Profilzieherei
1937: Im Werk 3 entstehen Gießerei, Eingangsmagazin, Fertigungshalle und Preßwerk 

1938: In Zuffenhausen Fertigungsbeginn Gesenkpreßteile aus NE- Metallen / In
          Kornwestheim Bau Walzwerk, Turbinen- und Kesselhaus, Gaserzeugergebäude,
          Wasserkühlturm und Gießerei.
1939: Inbetriebnahme des ersten Teiles von Werk 3, Kornwestheim / Aluminiumfertigung
          wird vom Siegelberg nach Kornwestheim verlegt.
1941: Einrichtung Metallografisches und Spektralanalytisches Labor in Zuffenhausen /
          Erweiterung Turbinenhaus, Betriebsmagazin  und Elektrowerkstatt in
          Kornwestheim.
1942: Am 28.6.1942 stirbt Firmengründer Anton Kreidler.

1943: Bau Gaserzeugergebäude, spätere Rohpresse.

1945: Betrieb kommt zum Erliegen. Sämtliche Schwermetallvorräte werden von der
          französischen Besatzungsmacht abtransportiert. Firma kommt unter
          Treuhändlerschaft.
1946: Werk Kornwestheim wird auf  Reperationsliste gestellt und von der
amerikanischen Millitärregierung beschlagnahmt
1948: Währungsreform - Fertigungsbeginn Aluminiumblech, Einstellung 1 Jahr später.

1949: Weiterführung der Messingproduktion, die seit 1930 unterbrochen war /
          Fertigungsbeginn Kupferfeindrähte bis 0,15 mm / Aluminiumverseilerei wird nach
          Kornwestheim verlegt / Beginn der Entwicklung motorisierter Zweiräder. / Josef
          Strzelczyk wird neuer Geschäftsführer. 
1950: Fertigungsbeginn weicher Blankdraht aus Kupfer / Vom 17.9. - 6.10. Als
         Chefkonstrukteur verpflichtet Kreidler Hans Hilber, einen Mann, der an Strahljägern bei           Messerschmidt gearbeitet und das erste Mikro-Lesegerät in Deutschland gebaut hat. 
         Großtest der neuentwickelten Fahrzeugmodelle (Schweizer Alpenfahrt).
1951: Fertigungsbeginn von Messing-Cotton-Profilen und Messingdraht in
          Kaltstauchqualität / Zweiter Fahrzeugtest: 10.000 km-Fahrt auf der Solitude /
          Vorstellung der K 50 auf dem Genfer Salon. Fertigungsbeginn Juli 1951, im
          Dezember läuft das 1000ste Fahrzeug im Werk 1 vom Band.
1952: Fertigungsbeginn Messinghohlstangen / Neubau Fahrzeugfabrik, Kantine, Küche und
          Speisesaal in Kornwestheim.
1953: Am 14.11 wird das 50jährige Firmenjubiläum in den Hallen des Kissesbergers
          Stuttgart gefeiert. / Im April Verlegung von Montage, Lackiererei und Rahmenbau
          des Fahrzeugwerkes nach Kornwestheim / Im Juni Vorstellung des Modell´s K 51.
1954: Grundstück mit Fabrikgebäuden in Stuttgart-Zuffenhausen wird angemietet / hier
          findet die Fertigung der Fahrzeugwerkes Platz. Neue Fahrzeugmodelle: Im Januar
          J 50, IM April R 50 / Einführung der betrieblichen Altersversorgung. Der
          Kameramann und Weltenbummler, Günter Markert fährt vom 22.2.54 bis zum 8.5.55
          mit einem Kreidler R50 Roller rund um die Welt. Vor einer Wüstendurchquerung
          verabschiedet ihn der arabische Tankwart mit den Worten: "...Allah sei mit dir!
          Möge er Dir beistehen, daß Du den Euphrat erreichst und Deine Knochen nicht in
          der Wüste bleichen." Markert kam an. In Japan fuhr er mit dem Roller zum
          Fuschijama hoch, in Mexiko stellte er mit einem Abstecher zum Popocatepetl
          durch die dünne Höhenluft und lose Asche wohl einen Höhenweltrekord auf: er
          erreichte 4.600m.
1955: Kauf der ein Jahr vorher angemieteten Fabrik in Zuffenhausen (Werk 2). Aufbau
          der Verseilerei im Werk 3. Neues Fahrzeugmodell: J 51/1.
1956: Fertigungsbeginn Messingrohre rund, sechskant und Hohlprofile. Neues
          Fahrzeugmodell: Amazone. Im Werk 2 wird das Bürogebäude umgebaut und
          aufgestockt. 
1957: Kupferverseilerei von Werk 1 nach Werk 2. Neues Fahrzeugmodell: Florett.

1958: Anbau für Profilzieherei. Verlegung der Fahrzeugmontage, Lackiererei und des
          Rahmenbaues in das Werk 2. Neues Fahrzeugmodell: Florett Moped. Im März 100.000
          Fahrzeug. Karl Krämer wird Kaufmännischer Geschäftsführer. Max Steinlein
          Technischer Geschäftsführer.
1960: Fertigungsbeginn Kupferfeindrähte bis 0,06 mm. Wohnheime für Gastarbeiter werde
          erstellt. Teil der Messingfertigung ins Werk 3 verlegt. Neues Fahrzeugmodell:
          Florett Mokick.
1961: Kauf der Firma Metallwerke Lanenau, seitdem Tochtergesellschaft. Neue            
          Fahrzeugmodelle: Florett Super und Florett 4-Gang, beides Kleinkrafträder.
1962: Fertigungsbeginn von Voll-und-Hohlprofilen aus Aluminiumlegierung für
          Architektur und sonstige Bauzwecke. Im Werk 3 Erweiterungsbau für
          Messingfertigung.
1963: Dip.-Ing. Alfred Kreidler legt am 31.5. die Geschäftsführung nieder und 
          übernimmt Vorsitz im Aufsichtsrat- Neues Fahrzeugmodell: Florett Mokick mit
          Fußschaltung. H.G. Anscheidt ´63 auf der Solitude. 
1964: Gründung der Feinmetall GmbH, seitdem Tochtergesellschaft.

1965: Baubeginn im Werk. Neue Fahrzeuge: Florett Kleinkraftrad mit 5-Gang. Florett
          TS. Weltrekordfahrt in Utah/USA. Als Weltrekord wird der Mittelwert mit 210,634
          Km/h anerkannt.
1966: Inbetriebnahme von Werk 4 (Messingstangen und Messingprofile). Neues
          Fahrzeugmodell: Florett GT
1967: Neues Fahrzeugmodell: Florett RS 5- Gang
 
1968: Neues Fahrzeugmodell: Florett TM. H.G. Martin wird Geschäftsführer für Finanzen
          und Verwaltung
1969: Erstellung der Krupp Traglufthalle im Werk 3. Neue Fahrzeuge Kreidler Mofa und
          Moped
1970: Verlegung eines Teiles der Messingdrahtfertigung nach Ringen ins Werk 4. Im
          Werk 1 Bau einer Entstaubungsanlage für die Gießereiabgase.
1971: Erhöhung des Stammkapitals um & auf 12 Mio DM. Änderung des Firmennamens in "
          Kreidler Werke GmbH ". Gliederung in Metallwerke und Fahrzeugwerke. Neues
          Modell: 4-Gang Mokick. Kreidler wird Weltmeister in der 50 ccm Klasse mit Jan
          de Vries
1973: Fertigungsbeginn Pressteile aus Kupfer. Kreidler zum zweiten mal Weltmeister
          mit dem Niederländer Jan de Vries, Vizeweltmeister Herbert Rittberger
1974: Dip.-Ing. Alfred Kreidler begeht 50. Unternehmerjubiläum. Wieder Weltmeister in
          der 50ccm Klasse mit Henk van Kessel
1975: Neues Modell: Kreidler Flory und mit dem Spanier Angel Nieto Weltmeister 50 ccm
 
1976: Das ein-millionste Fahrzeug läuft vom Band. Neubau Fahrzeuglagerhalle und
          Versandanlage im Werk 3. Bau einer Stranggußanlage für Gußstangen im Werk 1. w.
          Herrenknecht wird Technischer Leiter. Rudolf Kunz, mehrfacher deutscher Meister.
1977: Fertigungsbeginn stranggegossener Gußstangen aus Messing. Neuer                  
          Geschwindigkeitsrekord wird von einem Niederländischen Team aufgestellt. Der
          Rekord von ´65 wird auf 221,5861 km/h hochgeschraubt. Fahrer ist Henk van 
          Kessel.
1978: Feier des 75jährigen Firmenjubiläums am 31.10 in der Liederhalle Stuttgart. L.
          Mertens wird Geschäftsführer für Finanzen und Verwaltung.
1979: Weltmeister in der 50 ccm Klasse mit dem Italiener Eugenio Lazzarini

1980: Neues Modell: Kreidler Mustang 80, im Herbst folgt die Kreidler Florett 80 und
          ein neuer Weltmeistertitel: Eugenio Lazzarini auf Iprem-Kreidler
1981: Am 20 Januar melden die Kreidler Werke GmbH das gerichtliche
          Vergleichsverfahren an. Ende März Verkauf der Kreidler Fahrzeug GmbH an die
          Willner Gruppe. Neuer Firmenname: Kreidler Fahrzeuge GmbH & Co KG. Neues 
          Modell Kreidler Mustang 50, im Herbst Kreidler Florett 80 E  ( Economy ) - Im April
          wird das Projekt Joker gestartet, eine 80 ccm  Kreidler mit liegendem Zylinder
          und Target Design. Der Prototyp ist im Oktober fertig.
1982: Am 1 Februar wird beim Amtsgericht das Vergleichsverfahren beantragt. Am 12
          März wird das Konkursverfahren eröffnet und die Produktion kurz darauf
          stillgelegt. Am 2 April um 11.43 lief die letzte "echte" Kreidler vom Band.
          Kreidler wird mit dem Schweizer Stefan Dörflinger Weltmeister.
1983: Weltmeister in der 50 ccm Klasse mit Stefan Dörflinger

2000: Neuer Rekord: Kreidler schlägt den EuroNight der DB auf der Stecke Hamburg - Wien
	

Quelle:

http://www.kreidler-verein.de

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